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Lesungen IM DIALOG
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Eine literarische Reihe begleitend zur Ausstellung

20. Februar 2025, 19 Uhr 
6. März 2025, 19 Uhr 
10. April 2025, 19 Uhr  
15. Mai 2025, 19 Uhr 

Begleitend zur aktuellen Ausstellung IM DIALOG – Sammlung Hasso Plattner: Kunst aus der DDR finden monatlich Lesungen statt, die zu einer literarischen Auseinandersetzung mit der DDR und ihrer kritischen Reflexion in der Gegenwart einladen.  

Anknüpfend an die Idee der Ausstellung, Werke von DDR-Künstler:innen in einen Dialog zu bringen und unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten, geben Autor:innen literarische Impulse, erkunden neue Narrative und setzen die Erzählungen über die DDR in einen aktuellen Kontext. 

Renommierte Autor:innen wie Charlotte Gneuß, Carolin Würfel, Annett Gröschner, Peggy Mädler, Wenke Seemann, Paula Fürstenberg und Peggy Kurka stellen auf vielfältige Weise ihre Bücher vor. 

Die von Maria-Christina Piwowarski moderierten Lesungen finden einmal monatlich im Café Hedwig oder im Foyer des MINSK statt. Im Veranstaltungsticket ist ein Ausstellungsbesuch ab 17 Uhr enthalten. Die Veranstaltungen sind in deutscher Sprache.  

Termine für Juni und Juli 2025 folgen. Weitere Informationen werden dazu in Kürze bekannt gegeben.

Paula Fürstenberg © Jonas Ludwig Walter

15. Mai 2025, 19 Uhr

Paula Fürstenberg: Weltalltage: Tränen, Trauma und Tomatensuppe, 2024

»Weil  dies  also  auch  die  Geschichte  einer  Familientradition  ist, beginnt sie eigentlich schon mit den früheren Todesfällen. Der  Vater  starb  1988,  laut  Todesschein  an  einem  Asthmaanfall,  laut  Familiengedächtnis  am  nicht  real  existierenden  Sozialismus.« (Auszug Weltalltage, S.18)

Paula Fürstenberg erkundet in ihrem Roman die komplexe Dynamik einer Freundschaft in einem ostdeutschen Kontext.
Die DDR, die die Autorin selbst nicht bewusst erlebt hat, bleibt dennoch eine prägende »Leerstelle« – eine Abwesenheit, die durch Erinnerungsfragmente und Anekdoten lebendig wird.

Die Figuren: der angehende Architekt Max und die Erzählerin, Schriftstellerin und seit ihrer Kindheit chronisch krank, ringen mit den Nachwirkungen der DDR-Vergangenheit. Während Max sich akademisch mit den Errungenschaften der DDR-Architektur auseinandersetzt, reflektiert die Erzählerin über stereotypisierte Wahrnehmungen und eigene Identitätsfragen. Sie erzählt ihre eigene Geschichte, und damit auch die von Max, von der Nachwendekindheit im Osten bis in die schwankende Gegenwart.

Mit Wärme, Wucht und Witz erzählt Paula Fürstenberg in Weltalltage von einer besonderen Freundschaft und deren Zerreißprobe. Davon, was es heißt, nicht zu funktionieren in einer Welt, in der alles funktionieren muss; vom Körper und wie wir mit ihm umgehen; von der Kraft der Worte und davon, wo Empathie beginnt – und wo sie enden muss. (Verlag Kiepenheuer und Witsch )

Die Autorin liest im Café Hedwig aus ihrem Buch und spricht gemeinsam mit Maria-Christina Piwowarski über anknüpfende Themen wie der Aktualisierung eines Sprachgebrauchs über Körper und den Sichtweisen einer Nachwendegeneration.


Zur Autorin

Paula Fürstenberg, Jahrgang 1987, wuchs in Potsdam auf und studierte am Schweizerischen Literaturinstitut sowie an der Humboldt-Universität. Seit 2011 lebt sie in Berlin. Ihr Debütroman Familie der geflügelten Tiger erschien 2016. Sie ist Mitherausgeberin der Habitus-Bände und hat 2022 die Gesprächsreihe Let’s talk about class co-kuratiert. Außerdem ist sie Teil des Autor:innenkollektivs Literatur für das, was passiert und Vorstandsmitglied des Kunsthaus Strodehne e.V. Für ihre Arbeit wurde Paula Fürstenberg mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet. Weltalltage ist ihr zweiter Roman.

Kurzbiografie Maria-Christina Piwowarski

Maria-Christina Piwowarski ist 1982 in Haldensleben geboren und in einem kleinen Dorf in der Magdeburger Börde aufgewachsen. Sie ist gelernte Buchhändlerin und hat zuletzt die Berliner Buchhandlung ocelot geleitet. Sie betreibt zusammen mit Ludwig Lohmann seit 2019 den blauschwarzberlin Literaturpodcast, der seit Herbst als Livestream aus der Stabi-Berlin gesendet wird. Sie moderiert Lesungen und Veranstaltungen im Kulturbetrieb und schreibt. Im Herbst 2024 erschien die von ihr herausgegebene Anthologie Und ich — 20 Geschichten von Wendepunkten des Lebens

Maria-Christina Piwowarski © Andreas Schmidt